Die Menschheit befindet sich seit jeher in einem ewigen Kampf mit den Naturgewalten, und so dauerte es Jahrtausende, bis hinein in die Gegenwart, bis es mutige Menschen gab, die diesen Kampf mit dem Feuer aufnahmen, es bezwangen, und letztlich sich sogar nutzbar machten. Trotz der kulturellen Entwicklung der Menschheit bis hin ins 19.Jahrhundert, ist es nicht gelungen, die Naturgewalt “Feuer” zu unterbinden.
Einen aus heutiger Sicht interessanten und stellenweise lustigen Einblick gibt die Wied-Runkelische Feuerordnung von 1755-65. In diesem Auszug aus dem Buch „Wolfenhausen – Ein Dorf und seine Leute“ sind auch ein paar für den Brandschutz interessante Stellen im Dorf erwähnt.
Die Akten der Wolfenhäuser Feuerwehr wurden nach dem zweiten Weltkrieg vernichtet. Daher gibt es nur recht wenige Informationen über die Anfangszeit. Vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr hatte es allerdings eine Brandwehr in unserem Dorf gegeben, welche wohl den heutigen Pflichtfeuerwehren am nächsten kam.
Um die chronologische Reihenfolge einzuhalten, muss zu Beginn erwähnt werden, dass das Feuerwehr-Gerätehaus im Kirschbaumweg bereits gebaut wurde, bevor die Freiwillige Feuerwehr Wolfenhausen gegründet wurde. Zwischen 1925 und 1926 wurde im Kirschbaumweg eine Postbusgarage errichtet, in die unsere Feuerwehr erst 1952 einzog. Glücklicherweise existieren Fotos aus dieser Zeit.
Mit Erlass der Feuerwehrordnung im Jahre 1932 zeichneten sich auch die ersten Ansätze einer Feuerwehr in unserem Dorf ab. Die Dorfgemeinschaft sollte die Brandbekämpfung organisieren. Die Gemeinde sollte die Geräte für das damalige “Leiterhaus” beschaffen. Die Bezeichnung “Leiterhaus” hat ihren Ursprung von der damaligen Vielfalt der Leitern (Haken-, Steck-, Klapp-, Schiebeleitern), Hakenstangen und sonstigen Löschmitteln, die in dem Gebäude aufbewahrt wurden. Im Laufe der Jahre wurde der Begriff “Leiterhaus” in “Gerätehaus” umgewandelt, weil dort die Geräte aufbewahrt wurden.
Durch Gesetze und Verordnungen in jeder Gemeinde war es nun eine moralische Verpflichtung, eine Freiwillige Feuerwehr auch in unserem Ort zu gründen. Ein freiwilliger und selbstloser Dienst zum Schutze und Wohl der Allgemeinheit, das war und ist eine ehrenvolle Aufgabe, die aus dem Geist der Zeit hervorgegangen ist. Im Jahre 1932 kam in Wolfenhausen der Gedanke auf, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen.
Die Gründungsversammlung für unsere Wehr fand am 17. Juli 1932 in der “Alten Schule” im Beisein des damaligen Kreisbrandmeisters Richard Moser statt. Einundzwanzig Kameraden trugen sich als erste Mitglieder unserer Wehr in ein Gründungsprotokoll ein. Zum ersten Feuerwehrkommandanten wurde einstimmig Heinrich Stamm I. gewählt. Zu seinem Stellvertreter wählte man Heinrich Raab IV. Die weiteren Gründer waren: Willi Baumann, Adolf Becker, Heinrich Becker, Otto Becker, Heinrich Brumm, Heinrich Bördner, Walter Fink, Karl Grebert, Otto Koch, Willi Löw, Fritz Molsberger, Arnold Nehl, Willi Nehl, Ernst Raab, Paul Reuter, Wilhelm Scherber, Alfred Schwenker, Hermann Steinberg, Karl Weber.
Die Freiwillige Feuerwehr Wolfenhausen schloss sich am 30. September 1932 dem Nassauischen Feuerwehrverband an. Der neue Geist, der die Feuerwehrleute beseelte, war bald offenkundig, und die Anzahl der Mitglieder stieg. Zu Anfang der “Pflichtfeuerwehren” traf man sich meist nur selten, um eine “Übung” abzuhalten. Durch die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr wurden regelmäßig stattfindende Übungen durchgeführt, wobei die Alarmierung zunächst noch durch “Hornisten” erfolgte. Am Anfang der Bildung der Feuerwehr stand im Vordergrund, die Ausrüstung zu verbessern (es gab seinerzeit nur Stroheimer und Hakenleitern), die im Leiterhaus (nahe dem ehemaligen Lichthäuschen, Ecke Bornbachstraße-Langhecker Weg) und im Gerätehaus (der alten Scheune von Adolf Krickau) untergebracht waren. Auf diesem Foto ist das längst abgerissene Leiterhaus zu sehen:
Im Jahre 1934 änderte sich durch die Anschaffung der ersten Motorspritze sehr viel. Die alte Handspritze, die noch mit Muskelkraft betrieben und von Pferden gezogen wurde (zu Zeiten der Pflichtteuerwehr), hatte ausgedient, und durch die Anschaffung einer Tragkraftspritze Typ TS 4 Marke Flader war auch in technischer Hinsicht das Feuerwehrwesen verbessert.
Die Anschaffung der Pumpe aus eigenen Mitteln ist sicherlich ein Beweis für das fortschrittliche Denken der Männer der ersten Stunde in unserem Dorf, damit waren aber nicht alle Probleme gelöst. Die weiteren notwendigsten Ausrüstungsgegenstände u.a. Schläuche, Uniformen usw. konnten aufgrund von Geldmangel nicht sofort angeschafft werden. Sie wurden teilweise später durch Spenden finanziert. Die Flader TS4 befindet sich noch heute in Vereinsbesitz.
Die erste große Bewährungsprobe unserer Wehr war gekennzeichnet durch den im Jahre 1934 am Sägewerk entstandenen Großbrand. Auch hier musste letztlich vom Brunnen in der oberen Lupusstraße bis zum Sägewerk eine Eimerkette gebildet werden, um die Flammen einzudämmen.
Der größte Rückschlag für unsere Wehr in der damaligen Zeit war der Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Viele Wehrmänner wurden zum Dienst mit der Waffe gerufen. Der Arbeitsbereich der Feuerwehr kam dadurch in unserem Ort fast zum Erliegen. Um den Brand- und Luftschutz gewährleisten zu können, wurden in der Heimat zurückgebliebene Feuerwehrleute durch Jugendliche und Frauen ergänzt. Wir können in der heutigen Zeit noch froh sein, dass unsere Gemeinde von Bränden durch Kriegseinwirkungen verschont wurde. Trotzdem waren einige Einsätze u.a. bei einem Bombenabwurf in Münster notwendig. Mit dem Zusammenbruch Deutschlands im Jahr 1945 schien zunächst auch das Ende der Feuerwehren gekommen zu sein. Aufgrund der Entnazifizierungsmaßnahmen, und auf Anordnung der Besatzungsmächte, welche die Feuerwehren als eine militärische Organisation ansahen, war an ein Zusammenfinden der alten Wehren oder an einen Neuaufbau überhaupt nicht zu denken. Der Kampf um das tägliche Brot in der folgenden Zeit ließ kaum noch Raum für Ideale und ein Gemeinschaftsgefühl.
Trotzdem wollte man aus sich selbst heraus eine neue Formation bilden, die einer Feuerwehr nahe kommen sollte. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die Männer der ehemaligen Wolfenhäuser Wehr durch die Enttäuschungen der Kriegs- und Nachkriegsjahre sich nicht entmutigen ließen und fest entschlossen waren, die im Jahre 1932 gegründete Freiwillige Feuerwehr fortzusetzen. Ein weiterer Grund der “Wiedergeburt” unserer Wehr war sicherlich der am 15. März 1946 entstandene Brand an der Muschhammer Mühle. Dies zum Anlass wurde am 09. April 1947 die Freiwillige Feuerwehr Wolfenhausen wiedergegründet. Die nächsten Jahre in unserem Ort waren geprägt durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, und im Feuerwehrwesen durch die Beschaffung der notwendigsten Geräte und Ausrüstungsgegenstände.
Anfang der fünfziger Jahre kam wieder Leben in die Wolfenhäuser Wehr. Die 1925/1926 gebaute Postbusgarage am Kirschbaumweg wurde von der Gemeinde Wolfenhausen aufgekauft und als Feuerwehrgerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr umgebaut. Seitdem ist dieses Gebäude das Domizil unserer Wehr. In diesen Jahren stand in der Garage ein „Haspelanhänger“ bereit, in dem die Tragkraftspritze und weitere Feuerwehrtechnik verlastet waren. Als Zugfahrzeug diente ein privater Geländewagen von Heinrich Stamm II, auf den die Kameraden aufsprangen.
Erwähnenswert ist im Jahr 1955 der Brand am 2. April in der damaligen Lederfabrik der Firma Möhlenbeck. Die Bekämpfung dieses Brandes stellte unter Beweis, dass unsere Wehr wieder voll funktionsfähig war.
Am 26. September 1958 fand gemeinsam mit der Bundeswehr und dem Johanniter Hilfsdienst eine Katastrophenschutzübung in unserem Ort statt. Als Übungsobjekt wurde ein abgestürzter Düsenjet im Ortskern simuliert. Dort, wo heute das Bürgerhaus steht, wurde der Hauptverbandsplatz eingerichtet.
Der Höhepunkt dieses Einsatzes war für die Mitwirkenden und die Bevölkerung die Aufnahmen des Deutschen Fernsehens, die vier Tage später als Reportage am schwarz-weiß Bildschirm zu bewundern waren. Im Jahre 1960 wurde dann durch die Gemeinde die zweite Feuerwehrspritze, eine Tragkraftspritze des Typs TS 8 Marke Bachert (Gasstrahlerpumpe) für höhere Anforderungen des Brandschutzes angeschafft.
Das kameradschaftliche Zusammenleben wurde durch die Feier des 30-jährigen Jubiläumsfestes am 14. und 15. August 1962 aufgehellt. Viele Vereine und Feuerwehren aus der näheren Umgebung und aus Nachbarkreisen waren anwesend und verlebten unvergessene Stunden. Besondere Ehre wurde Heinrich Stamm II, dem Ortsbrandmeister von Wolfenhausen, zu Teil. Er erhielt für seine Verdienste für den Brandschutz und zum Wohle der Allgemeinheit das Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes Zweiter Klasse. Musikalische Darbietungen der ortsansässigen Vereine rundeten das Festprogramm ab. Am Sonntagnachmittag fand eine Schulungs- und Angriffsübung statt.
Das folgende Foto zeigt unser Feuerwehrhaus im Sommer 1962:
Für das Jahr 1963 wurde durch den damaligen Bürgermeister unseres Ortes die Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges geplant. Die offizielle Übergabe des Ford Transit erfolgte am 21. April des gleichen Jahres, unter Beisein der Gemeindevertretung von Wolfenhausen und den Feuerwehrkameraden am Feuerwehrgerätehaus. Im Anschluss daran fand eine Übung an der Lederfabrik statt, um auszuprobieren, wie schnell man in der damaligen Zeit mit einem Feuerwehrfahrzeug mit Pumpe und “Haspelanhänger” sein konnte.
Konnte man froh sein, dass in der Vergangenheit der Ort Wolfenhausen von größeren Bränden verschont geblieben war, so war das Jahr 1966 umso ereignisreicher. Die Stallungen und Scheune der Familien Walka, Bördner und Fey (Bornbachstrasse) im Unterdorf brannten zum Teil bis auf die Grundmauern nieder. Dem vorbildlichen Einsatz unserer Wehr konnte man es verdanken, dass sich der Schaden nicht noch weiter ausgeweitet hatte.
Im Jahre 1967 gab Heinrich Stamm I. nach fünfunddreißigjähriger Tätigkeit als Ortsbrandmeister aus Altersgründen die Aufgaben in die Hände von Erich Allhenn. Als Stellvertreter wählte die Versammlung auch einstimmig den Kameraden Heinrich Stamm II. Dies war für die Gemeinde Anlass genug, Heinrich Stamm I. durch eine Urkunde zum Ehrenortsbrandmeister zu ernennen. Die nachfolgenden Jahre waren gekennzeichnet durch den wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland, der sich auch in Wolfenhausen einstellte und der Ausrüstung und Ausbildung unserer Wehr zugute kam.
Bei der Jahreshauptversammlung im Jahre 1970 wurde der gesamte Vorstand der Feuerwehr einstimmig wiedergewählt, obwohl der amtierende Ortsbrandmeister Erich Allhenn aus persönlichen Gründen nicht mehr kandidieren wollte. Das vierzigste Gründungsfest unserer Wehr im Jahre 1972 wurde im kleineren Umfang im Saal der ehemaligen Gaststätte “Felsenkeller” (Hellstrasse) gefeiert. Geehrt wurden das Mitglied Willi Schmidt für 50-jährige Mitgliedschaft zur Feuerwehr (er war bereits vorher in einer anderen Feuerwehr). Bedingt durch einen Arbeitsplatz- und Wohnungswechsel des Ortsbrandmeisters Erich Allhenn übernahm am 01. Juli 1972 der stellvertretende Ortsbrandmeister Heinrich Stamm II. zunächst kommissarisch bis zu den Wahlen das Amt des Feuerwehrkommandanten. Im gleichen Jahr wurde das Gerätehaus umgebaut, damit das existierende Feuerwehrfahrzeug zusammengekuppelt mit dem “Haspelanhänger” abgestellt werden konnte. Neben den regelmäßig stattfindenden Übungen musste unsere Wehr einige Male ausrücken, da aufgrund einer anhaltenden Trockenheit im Spätsommer mehrere Wald- und Flächenbrände ausbrachen.
Im Jahre 1975 fanden satzungsgemäß Neuwahlen statt, bei denen der vorhandene Vorstand einstimmig wiedergewählt wurde. Im gleichen Jahr verstarb unser Ehrenortsbrandmeister Heinrich Stamm L, der mit allen Ehren von seinen Kameraden, mit dem entsprechenden Geleit, zu seiner letzten Ruhestätte gebracht wurde. Auf Anfrage bei den zuständigen Vertretern bei der Gemeinde Weilmünster (nach kommunalem Zusammenschluss mehrerer Gemeinden zur Großgemeinde Weilmünster), wurde im Jahre 1976 ein neues, größeres Feuerwehrfahrzeug (Tragkraftspritzenfahrzeug des Typs TSF, Marke Ford Transit) bewilligt.
Im Laufe dieses Jahres wurde über dem Gerätehaus die vorhandene Wohnung in einen Schulungs- und Arbeitsraum umgebaut.
Das Jahr 1977 hatte zwei überragende Ereignisse. Das erste war die Gründung der fünfzigsten Jugendfeuerwehr des Kreises Limburg-Weilburg in Wolfenhausen. Gründungsmitglieder waren die Kameraden: Thomas Schwenzer, Georg Manger, Ralf Krüger, Roland Raab, Frank Ullmann, Michael Becker, Dietrich Raab, Thomas Reuter, Rolf Klärner, Uwe Möller. Zum ersten Jugendfeuerwehrwart wurde der Kamerad Karl-Heinz Reuter gewählt. Die nachfolgenden Jahre haben gezeigt, dass die Gründung der Jugendfeuerwehr und das Bestehen einer solchen Gruppe die Zukunft einer freiwilligen Feuerwehr ist. Im Laufe des Jahres gab es noch eine Jugendfeuerwehr-Übung an der Schule in Weilmünster.
Als zweites Ereignis wurde am 04. und 05. Juni 1977 das 45-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr gefeiert. Das Jubiläumsfest fand in einem kleineren Festzelt am neu renovierten Feuerwehrgerätehaus statt. Nach der offiziellen Übergabe des neuen Löschfahrzeuges durch den Bürgermeister Waldemar Windmeier wurde auch unseren Feuerwehrkameraden Dank und Anerkennung für den selbstlosen Einsatz bei den Renovierungsmaßnahmen am Gerätehaus ausgesprochen. Anzumerken ist hier, dass das damalige Löschfahrzeug ca. 21.000 DM gekostet hatte.
Das Jahr 1978 war durch keine nennenswerten Ereignisse gekennzeichnet. Erwähnenswert sei trotzdem, dass durch regelmäßig stattfindende Übungen die Einsatzbereitschaft unserer Wehr verstärkt wurde, und gerade hier zeigte sich das sehr große Engagement der gegründeten Jugendfeuerwehr, was sich auch sehr positiv auf den Kameradschaftsgeist und die Präsenz der ganzen Feuerwehr auswirkte.
Im Jahre 1980 gingen die Kameraden Thomas Messinger und Uwe Möller erstmals auf Kreisebene zu Ausbildungslehrgängen. Diese Weiterbildung durch offizielle Lehrveranstaltungen war nur der Anfang des bis zum heutigen Datum sehr guten, aber auch notwendigen Ausbildungsstandes. Jetzt fanden die Übungen nicht nur in unserem Ort statt, sondern auch gemeinsam auf Kreis- und Großgemeindeebene, wobei eine Übung auch mit ortsfremden Feuerwehrgerätschaften abgehalten wurde. Aufgrund des bevorstehenden Feuerwehrfestes im Jahre 1982 wurde bereits ein Festausschuss gewählt, um die Festveranstaltung in einem entsprechenden Rahmen zu feiern.
Überschattet war das Jahr 1980 durch einen Großbrand bei der Familie Kramp im Langhecker Weg. Das Anwesen stand in hellen Flammen, wobei die Scheune und der Dachstuhl völlig niederbrannten. Die unteren Etagen des Hauses wurden durch die vielen Löschwassermengen zerstört. Nur das beherzte Eingreifen unserer Wehr verhinderte Schlimmeres (Brandausdehnung, Wärmestrahlung, Wärmeleitung, Funkenschlag, usw.).
Die für den 3. Januar 1981 angesetzte Jahreshauptversammlung hatte turnusgemäß wieder Vorstandswahlen auf dem Programm. Der bisherige Wehrführer Heinrich Stamm II. wollte aus persönlichen Gründen für das Amt nicht mehr kandidieren. Die Versammlung wählte daraufhin einstimmig den bisherigen Schriftführer der Feuerwehr, Wilfried Bernhardt, zum neuen Wehrführer. Zum Stellvertreter wurde nach langen Überlegungen bis zum Jubiläumsfest der bisherige Wehrführer Heinrich Stamm II. gewählt.
Vom 25. Juni bis 30. Juni 1981 fand in Wolfenhausen das Kreisjugendfeuerwehrzeltlager statt. Die 350 Teilnehmer campten rund um den damaligen Festplatz (wo heute unser Dorfgemeinschaftshaus steht). Der reibungslose Ablauf war nicht zuletzt vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern zu verdanken, so dass diese Veranstaltung ein großer Erfolg für unsere Wehr und Jugendfeuerwehr wurde. Leider wurde in diesem Jahr wieder ein Brandschaden verzeichnet. Ein Dachstuhlbrand in der Muschhammer Mühle, der trotz Behinderung der Radamateure bei der Deutschlandrundfahrt schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte. Die Feuerwehr aus Weilmünster unterstützte dabei unsere Wehr. Das Jahr endete schließlich mit einer Hochwasserkatastrophe, wobei unser Ort verschont blieb, aber unsere Wehr die Kerngemeinde Weilmünster bei den Arbeiten (Kellerauspumpen, Absperrungen usw.) tatkräftig unterstützte, bis fast an die Grenze der menschlichen Belastbarkeit. Gute Kameradschaft und Einsatzwillen zeigten wieder einmal, wie das Motto der Feuerwehren “Retten- Löschen- Bergen- Schützen” in die Praxis umgesetzt wird.
Das Jahr 1982 war gekennzeichnet durch das 50-jährige Jubiläumsfest. Ein Novum war hierbei sicherlich, dass vorab eine Auslosung bzgl., der Terminfestlegung zwischen dem Gesangverein “Liederkranz Vorwärts”, der auch ein Jubiläumsfest feiern wollte, und der Feuerwehr stattfinden musste. Unsere Wehr beging am 29. -31. Mai 1982 (Pfingsten) ihr 50-jähriges Jubiläum, in Verbindung mit dem fünfjährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr. Das Fest begann mit einem Festkommers am Samstagabend. Dabei galt ein besonderer Gruß unseres Wehrführers Wilfried Bernhardt den seiner Zeit noch lebenden Gründungsmitgliedern unserer Wehr. Am Pfingstsonntag fand eine Einsatzübung am Kindergarten statt. Der Höhepunkt des Festes war der am Nachmittag stattfindende Festumzug. Bei strahlendem Sonnenschein waren neben den ortsansässigen Vereinen auch viele Wehren der Nachbargemeinden am Umzug beteiligt. Abgerundet wurde das Fest durch den am Pfingstmontag stattfindenden Frühschoppen.
Im Jahr 1983 erhielt unser Feuerwehrgerätehaus einen neuen Außenfassadenanstrich. Einige Kameraden waren wiederholt auf Ausbildungslehrgängen, was für die Gemeinde Weilmünster Anlass genug war, unserer Wehr eine neue Tragkraftspritze Typ TS 8/8 Marke Ziegler (Trokomat) zu beschaffen, zumal unsere alte Pumpe auch nicht mehr den gesetzlichen Bestimmungen entsprach.
Die am 7. Januar 1984 stattfindende Jahreshauptversammlung hatte wieder Neuwahlen auf dem Programm. Hierbei wurde der Wehrführer Wilfried Bernhardt in seinem Amt bestätigt, und als Stellvertreter der Jugendfeuerwehrwart und Schriftführer der Wehr, Uwe Möller, einstimmig gewählt. Erwähnenswert war im Jahr 1984, dass unsere Jugendfeuerwehr bei den Kreisjugendfeuerwehrwettkämpfen den fünften Platz erreichte. Dies sollte Ansporn genug sein, um auch in den nachfolgenden Jahren eine gute Platzierung zu erreichen. Unsere Wehr musste in diesem Jahr zu einem kleinen Flächenbrand, einem Waldbrand, einem Küchenbrand sowie einem Acetylenflaschenbrand (bei der Fa. Reuter in der Mülheimer Strasse) ausrücken.
Das Jahr 1985, indem unsere Wehr mehrere Feuerwehrfeste besuchte, um damit auch die Kameradschaft zu fördern, hatte am Großgemeindefeuerwehrtag der Feuerwehren von Weilmünster in Dietenhausen die Ehrung des ehemaligen Wehrführers Heinrich Stamm II. für 40-jährigen aktiven Dienst in der Feuerwehr zum Höhepunkt. Zu zwei Kleinbränden, die mit Feuerlöschern bekämpft wurden, rückte unsere Einsatzabteilung im Jahr 1985 aus. Die Gemeindegremien von Weilmünster ermöglichten in diesem Jahr die Anschaffung eines Funksprechgerätes des Typs FuG 8 b, was zufolge hatte, dass einige Kameraden wieder auf Lehrgänge gehen mussten, um diese Gerätschaften zu bedienen. Weitere Veranstaltungen in diesem Jahr waren für unsere Wehr der wunderschöne Ausflug am 21. September an die Mosel und der zweitägige Ausflug unserer Jugendfeuerwehr mit der Jugendfeuerwehr aus Elkerhausen nach Trier und Luxemburg (die Organisation erfolgte durch das Kreisjugendamt). Neben den traditionellen Feuerwehrveranstaltungen wie Kräppelkaffee, Familienabend und Grillfest, sowie dem Besuch mehrerer Feuerwehrfeste, wurden im Jahr 1985 bereits einige Vorbereitungen für das 10-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr und das 55-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr, in Verbindung mit dem Großgemeindefeuerwehrtag der Gemeinden von Weilmünster, getroffen.
Im Jahr 1986 musste unsere Wehr ernsthaft ausrücken: Zu einem Zimmerbrand am 17.03.1986 am Kreuzring, wobei uns die Freiwillige Feuerwehr aus Haintchen mit schwerem Atemschutz unterstützte, und am 28. Juni 1986 zu einem PKW-Brand. Die Feuerwehrkameraden aus Wetzlar-Niedergirmes feierten in diesem Jahr ein Jubiläumsfest, was für unsere Wehr Anlass genug war, die Freundschaft mit dieser Wehr durch eine “Löschübung” zu vertiefen. Das nächste Foto zeigt unser Spritzenhaus im Winter 1986:
Am 10. Januar 1987 fand im Gasthaus Baumann (Schützenhof) unsere alljährliche Jahreshauptversammlung statt. Die Tagesordnungspunkte waren u.a. Neuwahlen, wobei der Vorstand, angeführt von Wilfried Bernhardt und Uwe Möller, einstimmig wiedergewählt wurde. Der Kreisjugendfeuerwehrverbandstag, der erstmals in Wolfenhausen am 21. März 1987 stattfand, war die erste Veranstaltung, die das Jubiläumsjahr unserer Wehr einläutete. Ihr folgten als Höhepunkte die Festveranstaltungen an Pfingsten 1987 (5. bis 8. Juni 1987).
Eine gelungene Discoveranstaltung im neuen Bürgerhaus machte dabei den Anfang, ihr folgten ein beschwingter Kommersabend am Samstag. Am Pfingstmontag fand zuerst der Großgemeindefeuerwehrtag der Großgemeinden von Weilmünster statt. Am Pfingstsonntagnachmittag zeigte unsere Jugendfeuerwehr noch einige Schauübungen, bis man am Abend dann zum gemütlichen Teil überging. Das Festwochenende endete mit einem zünftigen Frühschoppen am Montag. Am 26. September 1987 wurde das ereignisreiche Jahr durch einen Ausflug an den Rhein nochmals verschönert. Aufgrund der Initiative von einigen Feuerwehrkameraden ermöglichte es die Gemeinde, den Startschuss zu einer Innenrenovierung und Umbau unseres Feuerwehrgerätehauses zu geben. Zu Einsätzen rückte die Einsatzabteilung in diesem Jahr einmal aus (Mittelbrand bei den Gebrüdern Reuter, Lupusstraße, mit Atemschutzunterstützung der Wehr aus Weilmünster). Unser Wehrführer Wilfried Bernhardt rückte außerdem zu einem Holzstapelbrand am Schafsweiher mit einigen Feuerlöschern aus.
War das Jahr 1987 gekennzeichnet mit vielen Veranstaltungen, an denen unsere Wehr teilnahm, so geht sicherlich das Jahr 1988 um so mehr in unsere Vereinsgeschichte ein. Die Jahreshauptversammlung am 23. Januar 1988, die im Aufenthaltsraum des Kindergartens stattfand, hatte u.a. den Tagesordnungspunkt “Gründung eines Feuerwehrvereines” auf dem Programm. Vorher erläuterte der Ortsbrandmeister der Großgemeinde Weilmünster, Hans-Hermann Scherber (ein ehemaliger Wolfenhäuser Bürger), und der Kamerad Uwe Möller die Notwendigkeiten und gesetzlichen Voraussetzungen, sowie den Entwurf einer Satzung zur Gründung eines Feuerwehrvereines. Die Versammlung stimmte anschließend mit einer Enthaltung der Gründung zu, was zufolge hatte, dass der Vorstand neu gewählt werden musste. Unser Wehrführer Wilfried Bernhardt stellte sich aus gesundheitlichen Gründen nicht einer Wiederwahl. Daraufhin wählte die Versammlung den Kameraden Arnold Zuth zum ersten und Rolf Schmidt zum zweiten Vorsitzenden des neugegründeten Feuerwehrvereines. Der bisherige stellvertretende Wehrführer Uwe Möller wurde von der Einsatzabteilung (und der Versammlung) zum Wehrführer, und der Jugendfeuerwehrwart Thorsten Jung zu seinem Stellvertreter einstimmig gewählt. Die Versammlung wählte zudem den Kameraden Thomas Reuter zum Jugendfeuerwehrwart.
Am 17. September des gleichen Jahres fand ein Sommernachtsfest am neu renovierten Feuerwehrgerätehaus statt, was für die Gemeindevertretung, den Ortsbrandmeister und unsere Wehr Anlass genug war, auch unserer Dorfbevölkerung das innen neu gestaltete Gerätehaus für einen Tag zugänglich zu machen.
Der immer mehr zunehmende Straßenverkehr machte auch nicht vor unserem Ort halt, und so musste unsere Wehr im Jahr 1988 u.a. zu zwei Technischen Unfallhilfen an der Muschhammer- und an der Stahl-Mühle sowie zum Entfernen einer Ölspur ausrücken. An Brandeinsätzen war ein Kleinbrand an der Wiese des ehemaligen Schrottplatzes Krüger und ein Kaminbrand bei der Familie Scheu in der Bornbachstraße zu verzeichnen. Die traditionellen Feuerwehrveranstaltungen in diesem Jahr fanden unter sehr reger Teilnahme statt. Anstatt eines turnusgemäß folgenden Ausfluges fand eine Wanderung über die Grenzen von Wolfenhausen hinaus und der erstmalig in Wolfenhausen mit viel Zuspruch erfolgte “Bayerische Abend” statt.
Die Einsatzabteilung unserer Wehr rückte 1989 in der Nacht vom 16. auf den 17. Juni gleich zweimal aus, zum einen, um ein “Verkehrshindernis” (umgestürzter Baum) zwischen Wolfenhausen und Münster, das die Straße unpassierbar machte, zu entfernen, und zum anderen zu einem PKW-Brand am oberen Waldrand in der Nähe des Schützenhauses. Hierbei erhielt unsere Wehr Unterstützung von der Wehr aus Weilmünster mit dem dort stationierten Tanklöschfahrzeug (Typ TLF 16). Am 6. Januar fand die Jahreshauptversammlung für das Jahr 1990 statt. Aufgrund des unaufhaltsamen Fortschrittes auch im Feuerwehrwesen, aber auch wegen den Vorkommnissen in den Nachbargemeinden, sah unsere Wehr es fast als eine Notwendigkeit an, bei den Gemeindegremien in Weilmünster anzufragen, ob es möglich wäre, für den Ortsteil Wolfenhausen eine der Größe des Ortes entsprechendes, ausgestattetes Löschfahrzeug zu erhalten. Da das Land Hessen zu dieser Zeit eine Sonderbeschaffungsaktion für Feuerwehren im darauffolgenden Jahr geplant hatte, bemühten sich jetzt auch die Gemeindevertretungen von Weilmünster, dieses Ziel für die Bevölkerung und unsere Feuerwehr zu erreichen.
Im April 1991 wurde dann auch die Zusage erteilt, dass wir ein neues und den Anforderungen entsprechendes Feuerwehrfahrzeug erhalten sollten. Zusätzlich wurden durch eine Spende zwei weitere Meldeempfänger angeschafft, so dass unsere Wehr zur Zeit im Besitz von vier eigenen Meldeempfängern ist. Zufolge hatte diese Anschaffung, dass die Einsätze und Übungen nicht nur durch Sirenenalarmierung erfolgen mussten, sondern ggf. durch eine “Stille Alarmierung”. Einige Feuerwehrkameraden reparierten zu dieser Zeit unseren “Haspelanhänger” (den Schlauchwagen mit einer Aufnahmekapazität von ca. 300 m B-Schlauchlängen und Haspeln), so dass dieser in einem Notfall auch zum Einsatz kommen kann.
Der Höhepunkt für 1991 war der 1. November. An diesem Tag holten der Wehrführer Uwe Möller und sein SteIIvertreter Thorsten Jung zusammen mit dem Ortsbrandmeister Hans-Hermann Scherber und anderen Wehren bei der Fa. Schlingmann in Dissen (Niedersachsen) das neue Löschfahrzeug ab. Es handelte sich dabei um ein Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser Typ TSF-W Marke VW LT 50 (mit einem 500 I Tank für Wasser).
Als vorweggenommenes Weihnachtsgeschenk für die Einwohner von Wolfenhausen übergab der Bürgermeister der Großgemeinde Weilmünster, Klaus Pfeiffer, im Beisein von Kreisbrandinspektor Herbert Muth und dem Gemeindevorstand offiziell den Fahrzeugschlüssel an den Ortsbrandmeister Hans-Hermann Scherber, und der wiederum an den Wehrführer Uwe Möller.
Das Löschfahrzeug wurde zusätzlich von der Gemeinde Weilmünster, neben der üblichen Ausstattung, auch noch mit neuen Atemschutzgeräten, einer Tragkraftspritze Typ TS 8/8 Marke GFT, einem neuen Funkgerät des Typs FuG 8 b und zwei Handsprechfunkgeräten Typ FuG 10b, einer Motorsäge usw. ausgestattet. Der Anschaffungswert des Löschfahrzeuges belief sich auf über 200.000,- DM. Die Anschaffung des Fahrzeuges hatte aber auch zufolge, dass die Ausbildung unserer Leute noch zusätzlich verbessert werden musste, um bei einem Einsatz (aber auch im Übungsfall) mit den Gerätschaften umgehen zu können.
Am 4. Januar 1992 fand die Jahreshauptversammlung wiederum im Aufenthaltsraum des Kindergartens statt. Im Jahr 1992 wurde der Schlauchturm des Feuerwehrgerätehauses unter tatkräftiger Mitwirkung unserer Wehr erneuert und die Außenanlage entsprechend neu angelegt.
Zuvor wurde am 5. bis 7.Juni 1992 (Pfingsten) das 60-jährige Jubiläum der Wehr und das 15-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr im Dorfgemeinschaftshaus begangen. Eröffnet wurde die Festveranstaltung mit einem Kommers. An diesem Tage wurde eine Abordnung der Feuerwehr aus Wolfenhausen / Schwaben (in der Nähe von Stuttgart) begrüßt (Eine Freundschaft der beiden Gesangvereine bestand bereits seit 1964). Diesem Tag zur Ehre ging unsere Wehr mit der o.g. Wehr eine engere freundschaftliche, partnerschaftliche und hoffentlich über Jahre andauernde Verbundenheit ein. Am Pfingstsonntag fand zuerst eine Großübung mit sieben Feuerwehren mit anschließendem musikalischen Frühschoppen, Mittagessen aus der Gulaschkanone und einem Nachmittagstisch bei Kaffee und Kuchen statt. Als Ausklang für dieses wunderschöne Fest hielt die Jugendfeuerwehr einen Discoabend an diesem Pfingstsonntag ab, der alle Erwartungen, die man sich vorher machte, bei weitem übertraf.
Im Jahr 1993 gab es dann einen Wechsel an der Führungsspitze der Einsatzabteilung. Thorsten Jung wurde zum Wehrführer und Manfred Raab zu seinem Stellvertreter gewählt.
Das darauf folgende Jahr 1994 stand in Wolfenhausen ganz im Zeichen der 800-Jahr-Feierlichkeiten. Sowohl bei den Festabenden, beim historischen Markt und auch beim Umzug durch Wolfenhausen war die Feuerwehr natürlich dabei. Gekleidet in historischen Uniformen zogen die Kameraden zum Umzug die alte Feuerwehrspritze durch den Ort und sangen fröhliche Lieder dazu. Natürlich waren die Freunde aus Schwaben auch für die Feierlichkeiten vor Ort.
Die Verbundenheit der beiden Dörfer Wolfenhausen kam dann auch nochmals zum Ausdruck: „Unbekannte“ hatten die Ortschilder in Schwaben ab- und in Hessen angeschraubt. So mussten dann verdutzte Autofahrer nach Verlassen der Ortschaft vergeblich die nächsten Orte Neustetten und Bondorf suchen.
Ein weiterer Höhepunkt war ein Wettkampf in Weinbach bei der die Wolfenhäuser Wehr als Sieger bei der Übung „Wasserentnahme offenes Gewässer“ hervorging.
1995 fand der erste Weihnachtsmarkt in Wolfenhausen statt und die Feuerwehr war mit einem Essensstand vertreten. Dieser alle 2 Jahre stattfindende Markt ist ebenso wie der Martinimarkt in Weilmünster ein fester Termin im Feuerwehr-Kalender geworden.
Im Jahre 1996 war es dann soweit: Der Computer zog im Gerätehaus ein. Die Einsätze und sonstige Verwaltungsaufgaben waren fortan EDV- technisch zu bearbeiten. 5 Einsätze wurden in diesem Jahr dementsprechend erfasst.
Die Jugendfeuerwehr veranstaltete außerdem ein Schnupper-Wochenende um aktiv Nachwuchs für die Feuerwehrarbeit zu gewinnen.
1997 konnte die Jugendfeuerwehr dann 20-jähriges Jubiläum feiern. Aus diesem Grund richtete Wolfenhausen den Großgemeindefeuerwehrtag aus. Passend zum Jubiläum konnte dann unsere Jugendfeuerwehr die Spiele am Sonntag gewinnen.
Die Einsatzabteilung hatte in diesem Jahr 3 Einsätze, darunter ein schwerer Verkehrsunfall an der Zigeunereiche und der Brand eines Spänebunkers in Laubus-Eschbach.
Auch im Jahr 1998 war die Einsatzabteilung zusammen mit den anderen Wehren der Großgemeinde bei einem Großbrand der Firma Piesold in Audenschmiede gefordert.
Ruhiger ging es dagegen bei einer Personensuche im Naturschutzgebiet zu. Der gesuchte, vermeintliche Selbstmörder hatte sich nur einen Spaß erlaubt und kam, nachdem die meisten Wehren wieder abgerückt waren, freiwillig aus dem Wald zurück. Die Rechnung inkl. Einsatz des Polizeihubschraubers dürfte nicht billig gewesen sein.
Das Jahr brachte außerdem grundlegende Änderungen für die Einsatzabteilung mit sich. Die ersten beiden Frauen wagten den Sprung von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung. Damals zuerst ungewohnt, ist es heute selbstverständlich Kameradinnen in den eigenen Reihen im Übungs- und Einsatzdienst zu haben.
Neben dem Tag der Umwelt und anderer Aktivitäten waren die Kameraden das Jahr über mit der Renovierung des Gerätehauses beschäftigt.
Auch der Vereinsvorstand wurde in diesem Jahr neu besetzt. Thomas Reuter wurde zum Vereinsvorsitzenden, Rolf Schmidt zu seinem Stellvertreter und Markus Brumm zum Jugendfeuerwehrwart gewählt.
Im Jahr 1999 gab es wieder einen Großgemeindefeuerwehrtag in Wolfenhausen. Im Vergleich dazu war jedoch der Besuch des Kreisfeuerwehrverbandstages in Wolfenhausen / Schwaben mehr als beeindruckend. Unglaublich was dieses kleine Dorf mit seiner Gemeinschaft und Disziplin auf die Beine gestellt hatte.
Erstmals fand für die Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung ein „Oldietreff“ im Gerätehaus statt. Bis heute treffen sich die alten Herren regelmäßig Freitag abends um die Kameradschaft zu pflegen.
Auch das World Wide Web, das Internet, war jetzt um je eine Homepage der Jugendfeuerwehr und der Einsatzabteilung Wolfenhausen reicher geworden. Unter www.jf-wolfenhausen.de.vu bzw. www.ff-wolfenhausen.de.vu waren wir seit 1999 erreichbar.
Im Rahmen einer Zeitungsbeilage warb die Feuerwehr außerdem für den Kauf von Rauchmeldern, um die Bürger Wolfenhausens auf die Gefahren bei einem Wohnungsbrand aufmerksam zu machen.
Bei der Jugendfeuerwehr gab es einen Wechsel an der Spitze. Marcus Bletz wurde zum Jugendfeuerwehrwart gewählt.
2000: Alles wartete auf den großen Knall. Man hatte Angst das Computerzeitalter würde mit dem Jahrtausendwechsel schlagartig beendet sein und die Welt würde ins Chaos stürzen. Also versuchte man von höchster Stelle aus alle Vorsorgemaßnahmen zu treffen und so wurden auch die Feuerwehrhäuser besetzt.
Die Sylvesterfeiern wurden kurzerhand im Gerätehaus zusammengelegt.
Es passierte aber: NICHTS !
Die Stimmung an Sylvester war etwas gedämpft. Die Feier am nächsten Tag zum Aufräumen wurde umso heftiger. Die Cocktailbar im Gerätehaus brummte !
Im Laufe des Jahres war nach langem Warten endlich die Baugenehmigung für die Erweiterung des Gerätehauses erteilt worden.
Der größte Einsatz des Jahres war ein Schornsteinbrand in der Hellstraße.
Die Jugendfeuerwehr bekam für die jahrelange Umweltarbeit am Tag der Umwelt einen Zuschuss der Jagdgenossenschaft.
Im Jahr 2001 wurde zum ersten Mal eine Brandschutzerziehung im Kindergarten eingeführt. Spielerisch erlernen so auch die Kleinsten das Verhalten im Gefahrenfall und zum Beispiel das Absetzen eines Notrufs.
Eine Großübung an der Muschhammer Mühle hielt die Einsatzabteilung auf Trab und der Beginn des Ausbaus des Gerätehauses tat sein Übriges dazu.
2002 waren wieder diverse Jubiläen zu feiern:
25 Jahre Jugendfeuerwehr Wolfenhausen
70 Jahre Freiwillige Feuerwehr Wolfenhausen
10 Jahre Kameradschaft mit der Partnerwehr aus Schwaben.
Anlässlich des 25- bzw. 70-jährigen Jubiläums gab es einen kleinen Festkommers und einen „Triathlon-” Wettbewerb am Sonntag. In drei Disziplinen konnten sich die Jugendfeuerwehren und Einsatzabteilungen gegenseitig messen.
Ein Dachgeschoss-Brand im Neuen Weg war zu verzeichnen.
Auch an der Führungsspitze gab es wieder Wechsel: Manfred Raab wurde zum Wehrführer, Marcus Bletz zu seinem Stellvertreter und Jörn Müller zum Jugendfeuerwehrwart gewählt.
Zum Jubiläum „10 Jahre Schwaben“ überbrachten wir einen restaurierten Hydranten als Verzierung des frisch renovierten und erweiterten Gerätehauses mit nach Schwaben. Wieder einmal waren uns die Schwaben zuvor gekommen und hatten Ihren Umbau früher fertig.
Im darauf folgenden Jahr 2003 war es dann auch bei uns soweit. Das alte, neue Gerätehaus wurde eingeweiht. Eine neue Fahrzeughalle wurde angebaut und soll auch in Zukunft größere Feuerwehrfahrzeuge beherbergen können.
Für sein Engagement bei der Bauleitung wurde Rolf Schmidt mit der silbernen Verdienstmedaille des Nassauischen Feuerwehrverbands ausgezeichnet. Mit einem schönen Sommerfest wurde die Einweihung zünftig gefeiert.
Bei den Gemeindewettkämpfen gab es einen Doppelsieg für Wolfenhausen. Sowohl die Jugendfeuerwehr als auch die Einsatzabteilung konnte einen Sieg verbuchen. Die Jugendfeuerwehr konnte außerdem den Gusbach-Cup gewinnen.
2 Waldbrände und ein Küchenbrand waren von der Einsatzabteilung zu bewältigen.
Kerstin Naruhn übernahm den Posten als Jugendfeuerwehrwartin von Jörn Müller.
Hatten wir im Jahr zuvor das Gerätehaus eingeweiht, so gab es auch 2004 wieder Grund zu feiern. Ein neues Mannschafts-Transport-Fahrzeug, kurz MTF wurde übergeben. Der Feuerwehrverein hatte das Fahrzeug „zivil“ gekauft und einige Mitglieder der Einsatzabteilung rüsteten anschließend das Fahrzeug zum Feuerwehrfahrzeug um. Dieses wurde dann, wieder im Rahmen eines Sommerfestes, offiziell in Dienst gestellt.
Bei einem Kellerbrand im Schwimmbadweg, einem Verkehrsunfall am Haintchener Berg und bei einem Waldbrand kam das neue Fahrzeug dann zusammen mit dem TSF-W auch prompt zum Einsatz. Außerdem galt es bei einem Telefonausfall im gesamten Kreisgebiet erneut die Gerätehäuser zu besetzen um eine Notrufmöglichkeit für die Bevölkerung zu schaffen.
Im Jahr 2005 gab es 2 Verkehrunfälle im Bereich Zigeunereiche und der alte Bahnhof in Laubus-Eschbach brannte aus. Gerade bei diesem Einsatz glänzte die Wolfenhäuser Wehr trotz denkbar schlechtem Zeitpunkt mit Einsatzbereitschaft: Die Alarmierung fand am Kirmessonntag um kurz vor 6 Uhr statt. Trotzdem konnten wir 5 Atemschutzgeräteträger in den Einsatz schicken und so die Kameraden aus Laubus-Eschbach und Weilmünster wirkungsvoll unterstützen.
Als weitere Höhepunkte erlebten wir im Frühjahr einen Ausflug zusammen mit den Kameraden aus Schwaben in ein Erlebnishotel und durften später im Jahr mit der Sendung „Dolles Dorf“ am 12.10.2005 um ca. 22 Uhr den Hessischen Rundfunk in Wolfenhausen begrüßen.
2006: Wieder einmal konnte die Einsatzabteilung bei Gemeindewettkämpfe gewinnen.
Das Sommerfest stand diesmal unter dem Motto: „Weinfest / Weck-Wurst-Woi“
Erstmals fand das Seminar Absturzsicherung als Kreislehrgang in Wolfenhausen statt.
Außerdem sind wir seit 2006 zusammen mit Laubus-Eschbach Mitglied des G-ABC-Zugs Limburg-Weilburg als Spähtrupp bei großen Gefahrenlagen. Das zu diesem Zweck überlassene über 20 Jahre alte Katastrophenschutzfahrzeug (orangener VW Bus) konnte leider in der hügeligen Hintertaunuslandschaft Wolfenhausens und Umgebung nicht überzeugen und musste kurze Zeit später mit Kupplungsschaden außer Dienst gestellt werden. Seitdem kommt das MTF Wolfenhausen zum Einsatz.
Im Jubiläumsjahr 2007 feierten wir:
75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Wolfenhausen
30 Jahre Jugendfeuerwehr Wolfenhausen
15 Jahre Kameradschaft mit Wolfenhausen / Schwaben
Andreas Hastall wurde Anfang 2007 zum neuen Jugendfeuerwehrwart gewählt.
Im Jahr 2009 wurde eine Mitglieder-Werbeaktion für den Förderverein gestartet, bei der 50 neue Mitglieder gewonnen werden konnten. Passend dazu drehte die Jugendfeuerwehr einen Imagefilm.
Am 02.10.2010 wurde die Kinderfeuerwehr „Löschwölfchen“ gegründet. Die erste Kinderfeuerwehrwartin war Mandy Otto, zu ihrer Stellvertreterin wurde Pia Bletz gewählt.
Am 10.04.2011 wurde ein LF 10-6 in Wolfenhausen offiziell in Dienst gestellt und das TSF-W an die Feuerwehr Aulenhausen übergeben. Im Rahmen der Fahrzeugübergabe fand der Großgemeindefeuerwehrtag in Wolfenhausen statt.
2011 wurde außerdem eine 24h-Übung der Jugendfeuerwehren Wolfenhausen und Laubuseschbach durchgeführt.
Die größten Einsätze in dieser Zeit waren 2012 ein Dachstuhlbrand am Elkerhäuser Berg und der Brand der Produktionshallen der Firma Neher am 10.04.2014 in Aulenhausen.
2015 wurde Sven Metzler Jugendfeuerwehrwart. Der Fokus rückte ab sofort stärker auf die Mitgliederwerbung und es fand der erste Aktionstag der Feuerwehr Wolfenhausen „auf der Zeil“ statt. Der neu zu unserer Wehr gestoßene Werbefotograf Thomas Grimberg ist bei diesem Thema eine großartige Unterstützung und mit einem Informationsblatt, das jetzt ca. 3-4 mal im Jahr erscheint, werden die Bürger über aktuelle Aktivitäten der Feuerwehr informiert.
Am 25.11.2016 wurde unsere Feuerwehr für die neuen Ideen und ihre Umsetzung mit dem dritten Platz beim Hessischen Feuerwehrpreis belohnt. Die Verleihung fand in der Sparda-Bank-Zentrale in Frankfurt statt. Platz 1 und 2 gingen an die Feuerwehr Hünfelden und die Feuerwehr Bensheim.
2017 feierte die Jugendfeuerwehr ihr 40-jähriges Bestehen bei einer Großübung am Schwimmbad und anschließenden Spielen am Bürgerhaus. Das Schwimmbad wurde, wie schon im Vorjahr bei einem Unwetter überflutet und noch am selben Tag von den Feuerwehren der Großgemeinde ausgepumpt und gereinigt. Die Freundschaft mit den Kameraden aus Wolfenhausen im Schwabenland besteht nun seit 25 Jahren.
In 2019 feierte Wolfenhausen mit diversen Veranstaltungen das 825-jährige Jubiläum. Bei unserem Spritzenhausfest gab es diverse historische Ausstellungsstücke und Vorführungen. Zu sehen waren z.B. unsere Flader TS-4 in Aktion, eine Magirus-Patent-Leiter und der Film von der Katastrophenschutzübung 1958 in Wolfenhausen.
2020 war das wahrscheinlich ruhigste Jahr seit den Nachkriegsjahren. COVID-19 war das dominante Thema, das sämtliche Aktivitäten, auch in unserer Feuerwehr, auf den Kopf stellte. Wir fuhren zwar Einsätze, zu denen wir alarmiert wurden. Darüberhinaus durften aber nur die nötigsten,
„systemrelevanten“ Tätigkeiten unter Beachtung von Abstands- und Hygieneregeln ausgeübt werden. Im Sommer konnten wir recht spät mit Hygienekonzept und entsprechenden Maßnahmen wieder Realübungen durchführen. Allerdings kam mit der 2. Corona-Welle der erneute Lockdown und wir wechselten wieder in den Online-Modus.
Am 10. September 2020 fand der erste bundesweite Warntag statt. Mit Sirenen und Handys sollte, um alle Bürger zu erreichen, ein Probealarm ertönen. Vielerorts blieben die Warnungen allerdings aus. In den folgenden Jahren hatte sich glücklicherweise die Warnung mittels Cell Broadcast als wirksames Mittel etabliert.
2022 stand im Zeichen der Waldbrände. So gab es einen kleineren Einsatz oberhalb des Schützenhauses und einen Großeinsatz am Lindenberg, bei dem viele Kräfte aus dem Landkreis mobilisiert wurden. Darüberhinaus kam es zur ersten überörtlichen Alarmierung für unser LF-10 KatS im Einsatz für den Katastrophenschutz des Landes Hessen. Zwischen Dillenburg und Haiger bekämpften ca. 1000 Einsatzkräfte auf 40 Hektar den Waldbrand. Eine Gruppe aus Wolfenhausen war für die Wasserförderung eingesetzt und befüllte Tanklöschfahrzeuge am Badeweiher Fronhausen.
2023 kam es zum nächsten überörtlichen Einsatz am Altkönig im Taunus. Gemeinsam mit dem Katastrophenschutzzug der Gemeinde Weilmünster startete unser LF-10 früh morgens zum Bereitstellungsplatz am Sandplacken.
Ende 2023 wurden wir alle zu Stars – Sticker Stars! Für die Feuerwehren des Marktflecken Weilmünster organisierte ein engagiertes Team basierend auf dem „Sticker Stars“-Modell ein Sammelalbum mit unseren Feuerwehrleuten, Jugend- und Kinderfeuerwehren. Die Aktion erfreute sich großer Beliebtheit – auch bei Nicht-Feuerwehrleuten. Zur Eröffnung am 18. November war sogar der hessische Rundfunk am Nahkauf Laubuseschbach vor Ort.
Wie aus der Chronik ersichtlich, hat sich der Aufgabenbereich der Feuerwehren gewandelt. Brandeinsätze sind seltener geworden, öfter gilt es technische Hilfe z.B. bei Verkehrsunfällen oder Unwettern zu leisten. Als neue Herausforderung stellen sich Waldbrände, bei denen der Bedarf an Personal und Gerätschaften enorm ist. Die Anforderungen an die Mannschaft und an die Führungsverantwortlichen werden immer höher.
Die Freiwillige Feuerwehr in unserem schönen Ort Wolfenhausen trägt mit Sicherheit ein Erhebliches zur menschlichen Gemeinsamkeit bei und ist aus dem Vereinsleben nicht mehr wegzudenken. Letztlich beruht dieses Verhalten auf einem Kameradschaftsgeist, der schon die Gründungsmitglieder unserer Feuerwehr im Jahre 1932 und 1947 zusammengeschweißt hatte.
Jeder Bürger sollte daher im Inneren das Ziel haben, anderen Menschen zu helfen, in allen denkbaren Situationen.
Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr.
Die ursprüngliche Chronik von Uwe Möller aus dem Buch „Wolfenhausen – Ein Dorf und seine Leute“ (1994) wurde anlässlich des 75-jährigen Jubiläums 2007 von Marcus Bletz sowie in weiteren Schritten von Niklas Schwenzer überarbeitet.